Ernst Schneiders Büttenrede löst Empörung aus + K
Was bei der BWB- Versammlung zuerst wie eine unbedachte Herumblödelei erschien, löst jetzt erhebliche Reaktionen aus. Ernst Schneider, der Sprecher der neugegründeten BWB, zitierte bei seiner Begrüßung aus einer von ihm selber für den Rüdisbronner Sängerfasching 2013 verfassten Büttenrede, wo es unter Anspielung auf die SPD- Bürgermeisterkandidatin Ismene Dingfelder sinngemäß heisst, "diese Frau habe Glück gehabt, dass man nicht mehr im Mittelalter leben würde, weil damals solche Frauen auf dem Scheiterhaufen gelandet wären". Diese Äußerung hatte schon beim Sängerfasching Befremden ausgelöst. Möglicherweise wird dieser Vorgang rechtliche Konsequenzen haben.
Selbstverständlich hielt es BM Ledertheil nicht für erforderlich, sich von dieser Aussage zu distanzieren. Der Vorgang zeigt auch, dass es viele Mitbürger noch nicht begriffen haben, worum es bei der Nichtnominierung Ledertheils eigentlich ging. Indirekt erklärt man ja auch alle Stadträte zu Deppen und Stänkerern, weil kein einziger Ralf Ledertheil unterstützt. STRM sind nunmal diejenigen, die neben den Mitarbeitern der Stadtverwaltung am meisten mit Ledertheil zu tun haben, sie sind damit prädestiniert für eine Bewertung Ledertheils und haben samt und sonders ihre Konsequenzen gezogen.
Was diese sogenannte menschliche Seite der Rüdisbronner Sänger betrifft, muss auch einiges deutlich klargestellt werden. Die Hauptaufgaben eines BM liegen nicht darin, möglichst viele Geburtstage, Sängertreffen und Kirchweihfrühschoppen zu besuchen. Zu allererst muss der Laden, sprich die Stadtverwaltung laufen, dann erst ist das Vergnügen und das repräsentieren an der Reihe. Wenn man niemand durch eine Abwahl weh tun wollte, dürfte man keinen Amtsträger mehr abwählen. Auch den damaligen Bürgermeistern Eckardt, Gerhäuser und Krebelder hat man mit ihrer Abwahl sicher sehr weh getan.
Die Aussage von Ledertheil, dass er nur wegen der Initiativen einiger SPD- Mitglieder aus der SPD ausgeschlossen werden würde, ist blanker Unsinn. In den Statuten der Bundes- SPD ist eindeutig festgeschrieben, dass ein SPD- Mitglied, das gegen ein zuvor offiziell nominiertes SPD- Mitglied kandidiert, automatisch aus der Parteil ausgeschlossen werden muss. Es hat also absolut nichts mit einer speziellen Initiative der Bad Windsheimer SPD zu tun, wenn Ledertheil jetzt ausgeschlossen wird. Im übrigen war die Nominierungsversammlung der SPD ein demokratischer Vorgang, dem sich Ledertheil gestellt hat, damit hat er auch das Ergebnis zu akzeptieren.
Ledertheil behauptete, alle seine Wahlversprechen eingehalten zu haben. Mir selber ist als wichtiges Versprechen in Erinnerung, dass Ledertheil die Verschuldung innerhalb von 10 Jahren beseitigen wollte. Mir ist keine einzige Äußerung Ledertheils bekannt, wo er gesagt hätte, "wir können das nicht finanzieren, weil wir unsere Verschuldung zurückführen müssen". Auch bei dieser unnötigen Wasserrutsche für über 200.000 € für das Freibad hat Ledertheil zugestimmt. Gleichzeitig gibt es in der Spitalgasse noch Anwesen ohne Kanalanschluss, hier hat der Bürgermeister aller Bürger deutlich versagt.
Man darf jetzt gespannt sein, ob sich die übrigen BM- Kandidaten von solchen unmöglichen, frauenfeindlichen und beleidigenden Äußerungen distanzieren. Es wird ihnen wohl nichts anderes übrig bleiben, wenn der kommende Wahlkampf nicht zu einer Schlammschlacht werden soll. Die "Dorfdeppen"- Äußerung des damaligen Bürgermeisters Eckardt über Jürgen Heckel hat sicher einiges zu Eckardts Abwahl beigetragen, daran sollten alle Kandidaten denken.
Mit dieser BWB- Versammlung wird auch ein erhebliches Informationsdefizit der Ledertheil- Unterstützer sichtbar. Man sieht vordergründig nur, dass da ein Kandidat geholt wurde, der nach seinem überraschenden Wahlsieg wieder abgeschoben wird. Die vielen Hintergründe kennt kaum jemand, Stadtratssitzungen besucht man sowieso nicht. Ledertheil hatte die Möglichkeit, auf eine Kandidatur zu verzichten, nachdem ihn kein einziger Stadtrat und keine einzige der im Stadtrat vertretenen Gruppierungen oder Parteien unterstützt. Damit bleibt jetzt nichts anderes übrig, als diese erheblichen Defizite Ledertheils nach und nach öffentlich zu machen, ich (RM) werde meinen Beitrag dazu leisten. Nochmal 6 Jahre Ledertheil kann dieser Stadt sicher nicht zugemutet werden.
Eins ist jetzt schon klar: Jede Stimme für Ledertheil ist eine verschenkte Stimme, die bei einem(r) anderen Bewerber(in) möglicherweise fehlen wird, wenn es um die Entscheidung geht, wer die Stichwahl erreicht. Ledertheil läuft auch Gefahr, sein Gesicht zu verlieren.
Es muss klar sein, dass das Wohl der Stadt Bad Windsheim absoluten Vorrang haben muss. Jeder, der sich um ein Amt bewirbt, muss damit rechnen, abgewählt zu werden. Vielleicht sollten sich auch die anderen Stadträte auf einiges gefasst machen. Nachdem jetzt die mit 6310 Stimmen und damit mit dem weitaus besten Wahlergebnis in den Stadtrat gewählte Ismene Dingfelder per Schneiderschem Büttenredenzitat offensichtlich zur Verbrennung freigegeben wurde, müssen die anderen STRM wohl ebenfalls mit dem schlimmsten rechnen, wenn sie sich nicht Rüdisbronner- Singkreis- konform verhalten.