Altertümliche Flurgänge werden weitergeführt.
Obwohl es in seiner früheren Gemeinde Wilburgstetten keine Flurgänge gegeben hatte, ließ sich unser neuer Bürgermeister Bernhard Kisch von der Bad Windsheimer Siebenerlobby weismachen, dass Flurgänge weiterhin "unverzichtbar" seien. Damit wird eine für die Stadt kostenträchtige und von vielen Landwirten als "fränkische Unsitte" betrachtete Tätigkeit weitergeführt, die woanders mitterweile abgeschafft wird, bzw. noch nie durchgeführt wurde. Das Bundesland Thüringen hat die Siebener vor kurzem komplett abgeschafft, in Unterfranken weigerte sich der erste Siebenerobmann, Flurgänge durchzuführen, "weil sich das in ein paar Jahren durch moderne Techniken sowieso überlebt hat". Im gesamten Landkreis Ansbach, - also auch in Wilburgstetten -, im restlichen Bayern und im restlichen Bundesgebiet hat man bis heute ohne diese Flurgänge tatsächlich auch überlebt, vielerorts kennt man Siebener überhaupt nicht. Wenn man Bürgern aus Südbayern dieses Getue schildert, ruft man ungläubiges Erstaunen hervor.
Kisch ignoriert mit seiner Anordnung der Flurgänge auch den Willen sehr vieler Grundstückseigentümer. So wurde noch unter Vorgänger- Bürgermeister Ledertheil Befragungen in den Ortsteilen Erkenbrechtshofen und Berolzheim durchgeführt. In Erkenbrechtshofen wollten nur zwei Grundstückseigentümer diese Flurgänge haben, in Berolzheim nur einer. In Erkenbrechtshofen gibt es fünf Feldgeschworene, in Berolzheim sieben, also hatten nicht einmal die Siebener selber für die Flurgänge gestimmt!!. Nach diesen für die Stadt wohl unerwarteten Befragungsergebnissen brach man diese Aktion ab, um nicht komplett blamiert dazustehen.
Die Flurgänge kosten die Stadt etwa um die 8000 € jährlich. Mit den Kosten von ca. 6 Jahren hätte man den Bauhofwall komplett neu teeren können und müsste jetzt nicht über Jahre dieses Flickwerk hinnehmen.