Feuerwehr will schon wieder Geld.
Einfach so, ohne Vorwarnung, verkündete CSU- Stadtrat und Kommandant Matthias Helm in der jüngsten Sitzung des Finanz- und Verwaltungsausschusses, dass man baldmöglichst eine neue Feuerwehr- Drehleiter benötige. Erst vor kurzem wurde das neue Feuerwehrhaus in Betrieb genommen.
Die bisherige Drehleiter ist bestens gepflegt und steht zu ca. 99.9 % ihrer Zeit unter Dach. Es ist für einen Normalbürger nicht nachzuvollziehen, warum man die Drehleiter nicht mit verhältnismäßig geringem Aufwand wieder durch den TÜV bringen kann. Helm setzt dafür etwa 10.000 € an, während der bereits avisierte Kauf eines Drehleiterschnäppchens nach Abzug des Zuschusses und Verkauf der alten Drehleiter mit immer noch über 200.000 € zu Buche schlagen würde.
Selbstverständlich kommen dann auch sofort die Schein- Argumente mit Leben retten, Pflichtaufgabe usw., als ob man mit der bisherigen Leiter keine Leben retten konnte. Die Feuerwehr hat eine starke Lobby im Stadtrat und garantiert auch viele Wählerstimmen. Ich muss immer schmunzeln, wenn in der WZ ein Bericht über eine Jahresversammlung steht. Es gibt dann Dankesworte der/des Ortsteilbeauftragten, des Bürgermeisters, des Feuerwehrreferenten, des Bad Windsheimer Kommandanten, des örtlichen Kommandanten und möglichst auch noch des Landrates. Bürgermeister Kisch wollte ja ursprünglich alle Referentenposten abschaffen, bei den meisten ist es ihm gelungen, beim dem mit am unnötigsten Referenten für die Feuerwehr konnte er sich nicht durchsetzen. Hier sitzt mit Matthias Helm bereits der Feuerwehrkommandant im Stadtrat, was soll da noch zusätzlich ein Referent?
Vielleicht sollte man bei der Feuerwehr auch mal etwas kreativer bei der Kostenverursachung werden, einfach nur immer fordern, wenn etwas ansteht, kann keine Lösung sein. Man sollte Matthias Helm eine Hausaufgabe bezüglich Einsparungsmöglichkeiten mitgeben, es gibt da durchaus Beispiele. Dachsbach und Gerhardshofen haben z. B. zusammen ein neues Feuerwehrhaus gebaut. Auf vielen Bad Windsheimer Ortsteilen wird die erforderliche Mannschaftsstärke nicht mehr erreicht, trotzdem wurde von der Stadt auch hier weiter investiert. Es wäre sicher sehr interessant, wenn man seitens der Stadt eine Abfrage bei allen Ortsteilwehren starten würde, wieviele Einsätze es in den letzten 10 Jahren überhaupt noch gab und wie es mit den erforderlichen Mannschaftsstärken aussieht. Mit etwas Kreativität sind sicher erhebliche Einsparungen möglich und bis zur nächsten Wahl sind es fast noch 4 Jahre hin.