Größenwahn!
Ich glaube, es ist an der Zeit, dieses Problem mal beim Namen zu nennen.
Schon seit längerem fallen mir bei meinen Fahrradtouren die sehr stark verdreckten Fahrrad- und Flurbereinigungswege auf. Die Dreckbollen werden immer größer. Der seitliche Schotter und der Splitt liegen in großer Zahl mitten auf der Fahrbahn.
Die Ursachen und Verursacher sind die Landwirte mit ihren immer größeren Maschinen, Anhängern und Bulldogs. Jeder Fahrradfahrer, der solchen Riesen begegnet, weiß, von was ich rede. Kommt so ein Riese entgegen, hilft nur noch die Flucht ins Feld. Wie weit sind wir eigentlich schon? Erst werden Fahrradwege und Flurbereinigungswege in einer bestimmten Breite gebaut. Dann werden Bulldogs, Hänger und Maschinen gebaut die über diese Breite weit hinausgehen und so genehmigt und verkauft werden. Ich bin so einem Gespann mal nachgefahren. Beide Reifenreihen fuhren links und rechts im Dreck bzw. Schotter und verteilten diesen auf die Fahrbahn. Das heißt also, die Fahrbahn ist für diese Riesen gar nicht nötig, weil kein Reifen diese Teerdecke der Fahrbahn berührt. Wegen diesen Dreckbollen und dem Schotter dürfen die Radfahrer nun Slalom fahren.
Genau so fahren Landwirte beim Bestellen ihrer Felder häufig bei jedem Wenden einer Reihe auf die Fahrbahn und verteilen dann den Dreck. Da die Reifen dieser Fahrzeuge immer größer werden, wird natürlich auch der verteilte Dreck immer größer und höher. Das können immer nur die machen, die keinen Graben am Feld haben. Eines haben aber alle gemein. Keiner fühlt sich fürs säubern der Wege zuständig. Die Leidtragenden aller dieser Probleme sind immer die Schwächeren, der "kleine Mann", die Fahrradfahrer oder Fußgänger!
Die gleichen Fehler werden jetzt auch vorprogrammiert mit den übergroßen LKW's, den Gigalinern. Die fahren jetzt sogar Versuchsreihen, um auch hier die gleichen Fehler zu machen.
Diese Lobby ist zum Kotzen. Weil ein paar Große nicht genug bekommen, muss der Rest sich ducken. Viele dieser Landwirte erwarten immer Rücksichtnahmen wegen den Milchpreisen, den Schweinepreisen, dem Odelgestank, usw. Aber wie wäre es denn mal mit Rücksichtnahme auf die anderen?
Von den Gefahren dieses ganzen Größenwahns mal ganz zu schweigen!
Wir wollen doch alle zusammenleben. So gehts auf jeden Fall aber nicht weiter!
Detlef Schulenburg