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15. Mai 2011 7 15 /05 /Mai /2011 14:46

Verschiebebahnhof Hochseilklettergarten

Ledertheil und Seewald als Bad- Banker für W. Eckardt?

Franken-Therme und KKC sind die Einrichtungen, die nach Jahren des Siechtums Bad Windsheim erst wieder zu dem gemacht haben, was ein Heilbad ausmacht.

Darüber hinaus gründete man eine Gesellschaft, die den programmatischen Namen „Gemeinsam zum Erfolg“ trägt und in deren Portfolio der Wohnmobilstellhafen und auch der Hochseilklettergarten gehört. Beides wurde zum Start der Therme im Dezember 2005 unter Hochdruck an den Start geprügelt. War der Zeitplan der Fertigstellung der Therme bereits äußerst  eng geschnürt, was, wie man heute weiß, bereits zu erheblichen Klimmzügen in der Anfangsphase führte, so galt dies auch für den Wohnmobilhafen und für den Klettergarten.

Was also geschah? Der Klettergarten, errichtet von obengenannter „Erfolgs-GmbH“, musste unbedingt, ohne Rücksicht auf Verluste, bereits im Dezember 2005 zur Thermen-Eröffnung fertig sein. Warum muss ein Klettergarten denn unbedingt bereits im Dezember fertig sein? Wer klettert darauf im Winter? Ist der Standort richtig? Dies wurde nicht gehört und folglich für Entscheidungen auch nicht berücksichtigt.

Die Folgen zeigten sich schnell. Nachdem die Anlage betriebsseitig dem Geschäftsführer Emig und damit der KKT aufs Auge gedrückt worden war, versuchte dieser mit gewaltigem Aufwand dafür Kunden zu gewinnen, was nicht so richtig gelingen wollte.

Übrigens schon damals eine tolle Konstruktion, eine städtische Bürgschaft für die Gemeinsam zum Erfolg- GmbH und das Betreiberrisiko bei der überwiegend städtischen KKT! Mit anderen Worten: Private Investoren, die entweder nach Gewinn streben oder schlimmstenfalls mit Verlusten für die eigene Steuererklärung rechnen, sichert die Stadt mit einer Bürgschaft ab und übernimmt, zugegeben indirekt, auch noch für einen Teil (hier: Hochseilgarten) das Betreiberrisiko. Eine interessante Definition von public-private-partnership, zumal Stadtwerke und KKT nicht unerheblich Anteile zeichnen.

Die Anlage war aber nicht ordentlich vermarktbar, sie stand und steht am falschen Ort. Sie ist schutzlos allen Blicken ausgesetzt von der Therme, von den Konferenzräumen des KKC, vom Wohnmobilstellhafen. Obendrein führt der Weg von den Parkplätzen die meisten Thermenbesucher direkt an der Anlage vorbei. All dies war angesprochen worden und hätte bekannt sein können. Nur eine Bedingung war nicht gegeben: Man hätte zuhören müssen, so aber wurde jeder, der Fragen stellte, zum Mobbingopfer Eckardts.

Somit ist der eigentliche Zweck eines solchen Klettergartens nicht erfüllbar. Er soll nämlich sein Geld damit verdienen, dass ihn in starkem Maße  Firmen buchten, um motivierende und gruppendynamische Mitarbeiterevents durchzuführen. Die Teilnehmer sollen in der Gruppe ihre Ängste, also ihren inneren Schweinehund überwinden. Dazu ist es notwendig, dass eine solche Anlage an einem Ort steht, wo eine gewisse optische Geborgenheit möglich ist. Nicht jeder nämlich möchte auf dem Präsentierteller stehen, wenn er sich sprichwörtlich in 10 m Höhe „fast in die Hosen macht“.

So konnte es nichts werden, obwohl man sich in bewährter Manier nochmals stolzgeschwellt zeigte, als mit Hubert Schwarz ein neuer Betreiber gefunden war. Doch auch der konnte diesen entscheidenden Mangel nicht heilen.

Jetzt kommen wieder die alten Rezepte auf den Tisch! Die Anlage ist am besten bei der Stadt aufgehoben. Gab es zunächst nur ein Gerücht, wonach Eckardt die Therme in der Pflicht sieht, die komplette Firma zu übernehmen, so scheint dies sich zu bestätigen, da er sich selbst in der WZ für eine Übernahme durch die Stadt ausspricht.

Für handwerkliche Fehler sollte immer noch der Unternehmer haften und eben nicht der Steuerzahler. 

Nicht nur solange keine € 5.000 für eine Renaturierung in Wiebelsheim zur Verfügung stehen, das Damoklesschwert KSV Dinkelsbühl schwebt, nein, selbst bei vollen Kassen kann es nicht sein, dass die Stadt hier die Gesellschaft übernimmt und den Gesellschaftern ihre Anteile abkauft.

Die Aktiva der Firma beträgt lt. www.eBundesanzeiger.de zum Ende des letzten Geschäftsjahres rund € 331.000, damit jeder weiß, von welcher Summe man redet.

Und eine ehrlich gemeinte Frage zum Schluss: Glaubt irgendwer in dieser Stadt, dass sich Eckardt und Co. von einer Beteiligung trennen würden, wenn diese ordentlich Rendite abwirft? Wohl kaum und damit ist der eigentliche Grund doch klar.

Ralf Ledertheil und Hubert Seewald sollten sich den Hochseilklettergarten und den Wohnmobilhafen nicht andrehen lassen.

 

 

 

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