Buntes Treiben im Rathausaal
Ziemlich bunt ging es im Sitzungssaal gestern Abend zu. Das waren aber keine Frauen auf Krawattenjagd, sondern eine Unterstützergruppe des geplanten Beachclubs zog mit einem bunten Plakat durch den Saal. Dazu kamen dann auch wiederholte Redebeiträge von Zuhörern und auch mehrmalige (fast) Beifallsstürme. Ein wieder einmal sichtlich überforderter BM Ledertheil konnte oder wollte dem keinen Einhalt gebieten.
Beachclub am Kaltbadweiher: Roman Greifenstein vom Stadtbauamt und Emel Neumeister vom gleichnamigen Planungsbüro, sowie der Investor Hakan Ural aus Ansbach stellten ihre Pläne zum Bau eines Beachclubs am Kaltbadweiher vor. STRM Volkert von der CSU äußerte zu Anfang gleich große Skepsis und wies Frau Neumeister auf ihre damaligen angeblich bereits fertigen und später gescheiterten Pläne für ein Mc Donald- Restaurant hin. Auch diese extreme Eile, mit der das Vorhaben durchgezogen werden solle, störe ihn. Man könne in dieser extrem kurzen Zeit keine Entscheidung treffen.
Investor Ural stellte dann sein Vorhaben detailliert vor. Es sollen Geschäfte aus Bad Windsheim einbezogen werden, wie z. B. eine Eisdiele und eine Gastwirtschaft. Ein regelmäßig verkehrender Shuttle- Bus soll alle Hotels und größeren Pensionen stündlich anfahren. Wenn es nach dem Investor geht, soll erst ab 3 Uhr nachts Sperrstunde sein. Verschiedene andere Wortmeldungen sprachen sich dann für eine Realisierung des Beachclubs aus. BM Ledertheil schlug eine Beratungspause vor; danach stimmte man dem Vorhaben vorbehaltlich Einhaltung aller Vorschriften zu. Größere Schwierigkeiten könnten noch prominente Anlieger des geplanten Clubs machen.
KSV- Millionen- Debakel: Obwohl der Stadtrat in der letzten Sitzung einstimmig beschlossen hatte, in der nächsten - also in der gestrigen Sitzung - über Ursachen, Folgen und Konsequenzen des KSV- Millionen- Debakels zu debattieren, war dieses Thema trotz mehrmaliger Beantragung durch die STRM Gampe und Seiboth wieder nicht auf der Tagesordnung. Aus der Sicht der damals verantwortlichen Bürgermeister und Stadträte, sowie der Stadtverwaltung, ist es sicher verständlich, dass man diese absolute Blamage jetzt vor der Wahl nicht mehr behandeln will. BM Ledertheil begreift immer noch nicht, was er seinem Vorgänger und den meisten Stadträten für diese damalige katastrophale Fehlentscheidung um die Ohren hauen könnte.
Fragestunde: Ein wahres Bombardement durch den FWG- Vorsitzenden Laue ging auf Ledertheil nieder. Man konnte fast meinen, die FWG wollte den Weg für ihren Kandidaten Dr. Henkel freischießen. Als Laue wissen wollte, wie Ledertheil diese angebliche Zahl von über 100 Gewerbeanmeldungen errechnet hätte, antwortete Ledertheil, dass er Wahlkampfaussagen im Stadtrat nicht behandeln werde. Eine weitere Frage befasste sich mit einer Stellenausschreibung für den Bauhof. Hier wurde von Laue behauptet, dass die Stellenausschreibung von Ledertheil wieder zurückgezogen wurde, um dann die Stelle eigenhändig an einen Bewerber vergeben zu können. Alle Fraktionen erklärten sich mit der Personalreferentin Ismene Dingfelder solidarisch, die nach eigenem Bekunden nicht in diese Personalentscheidung einbezogen wurde. Auch STRM Krebelder verlangte, dass Personaleinstellungen nur nach korrekten Ausschreibungen erfolgten dürften. Die Sache werde noch ein Nachspiel haben. Ledertheil sagte dazu wiederholt, dass er alle Vorschriften eingehalten habe.
Nach meinem (RM) momentanen Kenntnisstand wurden ursprünglich zwei Halbtagsstellen ausgeschrieben. Als sich dann ein Bewerber für eine Ganztagsstelle meldete, wurde offenbar deswegen die Ausschreibung zurückgezogen.
Erkenntnis: Wer nach wie vor mit Ledertheil Mitleid hat und ihn deswegen wählen will, sollte bitte komplett umdenken. Man sollte Ralf Ledertheil aus Mitleid NICHT wählen, um ihm weitere 6 Jahre Stadtratsstress zu ersparen!!
Es fehlten die STRM Hackeneis, Gröbel, Gampe, Seiboth, Dr. Eckardt.