Aufregung wegen Negendank- Äußerung + K
Eigentlich sollte man ja meinen, dass Soldaten und Reservisten eher nicht zart besaitet sind. Das Kriegshandwerk verlangt ja robuste Männer und ganze Kerle. Jüngste Vorkommnisse scheinen aber genau das Gegenteil zu beweisen.
Die Bad Windsheimer Stadträtin Petra Negendank (SPD) hatte bei einer Versammlung der Bürgerinitiative "etz langts" darüber geklagt, dass ihr von Reservisten im Bad Windsheimer Stadtrat wegen ihres Einsatzes gegen den vom Illesheimer US- Flugplatz ausgehenden Hubschrauberlärm "zugesetzt" werde. Die Windsheimer Zeitung zitierte am 22.11.2013 wieder einmal nicht korrekt und verallgemeinerte die Negendank- Äußerung. Es hieß in der WZ dann, Negendank werde "von Reservisten fertig gemacht".
Damit kam dann fast generalstabsmäßig die Reservisten- Maschinerie ins rollen. Der dem Kreisverbindungskommando unterstellte Oberstabsarzt Michael Gampe war sofort auf 180 und beschwerte sich zwar bei der SPD, aber nicht bei Frau Negendank direkt. Der Chef des Kreisverbindungskommandos, Oberstleutnant Karl Lampe, legte mit einem Leserbrief in der WZ nach und verlangte eine sofortige öffentliche Entschuldigung von Negendank. Der Chef- Empörer im Stadtrat, Oberstleutnant Rainer Volkert (CSU), - lange Zeit der Stellvertreter von Lampe und seit Jahresbeginn bei den Reservisten ausgeschieden -, beantragte eine Sitzung des Ältestenrates, es drohte ein Verweis oder eine Geldbuße für Negendank. STRM Negendank konnte sich zu den Vorwürfen schriftlich äußern.
Welche Rolle die STRM Oberst Wolfgang Eckardt (FWG), Oberfeldwebel Dieter Hummel (CSU) und Stabsfeldwebel Ronald Reichenberg (SPD) dabei gespielt haben, ist nicht bekannt. Zumindest Dieter Hummel und Ronald Reichenberg sahen die Sache wohl von der lockeren Seite.
Es kam dann, wie es kommen musste, die ganze Aktion der Reservisten war ein Schlag ins Wasser und verlief im Sande. Oberstleutnant Lampe müsste sich jetzt eigentlich dafür entschuldigen, dass er von Negendank eine Entschuldigung verlangt hatte. Oberstleutnant Volkert sollte in Zukunft seine Empörungen besser unter Kontrolle halten, wie sich das für einen disziplinierten Soldaten auch gehört. Negendank wird nach eigener Aussage in Zukunft sofort massiv dagegen halten.
Wenn diese eher lächerliche Geschichte vor 70 Jahren passiert wäre, hätte man damals wohl eher kurzen Prozess gemacht. Es ist ja im wesentlichen ein Verdienst der Amerikaner, dass wir mittlerweile eine demokratisch freiheitliche Grundordnung haben und Meinungsäußerungen nicht mehr lebensbedrohlich sind.
Genau diese Amerikaner sind es aber auch, die mit ihren Hubschraubern massive Lärmbelästigungen verursachen, wie dies in der vorletzten Stadtratssitzung sensationellerweise sogar auch die beiden Ickelheimer Liste Land- Stadträte Krebelder und Dehner auf Druck ihrer Ickelheimer Wähler zum ersten Mal im Stadtrat deutlich kritisierten.
Initiativen und Eingaben gegen diese Lärmbelästigungen verliefen sämtlich im Sande. Die Amerikaner behaupten, sie würden alle Vorschriften einhalten. Diese Vorschriften wiederum werden von deutscher Seite vorgegeben. Dort schiebt man den Schwarzen Peter hin und her. Einige Mitglieder der Bürgerinitiative fühlen sich veralbert, sind stocksauer und verlangen mittlerweile den kompletten Abzug der Amerikaner, dies ist aber nicht die Mehrheitsmeinung in der BI.
Eine deutliche Rücksichtnahme wäre im Interesse der Amerikaner und auch der deutschen Gastgeber. Der aus Obernzenn stammende Wahlkreisabgeordnete und Staatssekretär im Bundesverteidigungsmnisterium, Christian Schmidt, sollte sich endlich massiv einsetzen, um zu einem für alle vernünftigen und erträglichen Kompromiss zu kommen.